OTS_Open Transformable System
OTS ist stark an die Do-It-Yourself-Bewegung angeknüpft. Für gewöhnlich sind für diese Möbelstücke Baupläne für Laien zugänglich und die Möbel selbst können ohne größeres handwerkliches Verständnis selbst gebaut werden. Folgende Punkte standen bei der Gestaltung im Vordergrund: das Vermeiden einer DIY-Ästhetik, ein spielerischer und intuitiver Zusammenbau, Modularität und Transformierbarkeit und der Open-Source-Gedanke bzw. die freie Zugänglichkeit.
Das entstandene Möbelsystem soll an verschiedene Raumsituationen anpassbar und auf das Wesentliche reduziert sein. Es soll spielerisch zu verwenden und selbsterklärend sein und trotzdem nicht an Seriosität einbüßen. Zudem soll einfache Adaptierung und Erweiterbarkeit gewährleistet sein - Möbelstücke sollen veränderbar sein und verkleinert oder vergrößert werden können. Und im Falle, dass OTS gerade nicht benötigt wird, lässt es sich einfach in die Einzelteile zerlegen und verstauen. Somit ist es auch für temporäre Aufbauten geeignet.
Teil des Konzepts ist die Einbindung in eine Plattform für den Austausch von Möbellösungen und Plänen als Open-Source-Lösung. Dadurch soll ermöglicht werden, dass ergonomische und stabile Möbel von Menschen ohne Fachkenntnissen gebaut werden können und diese dabei nicht auf professionell gestaltete Möbel verzichten müssen. Es könnten zusätzlich auch komplette Möbellösungen auf der Plattform vertrieben werden. Dabei kann aus verschiedenen Farben und Materialien gewählt werden. Auch die Einzelteile sollen käuflich sein, um entweder selbst kreativ werden zu können oder um ein anderes Möbel zu ergänzen.
Die Ergänzung von elektrischen Add-ons in Form von Lautsprechern, Lampen oder einfache USB-C Schnittstellen für Beamer, Ladegeräte etc. ist ebenfalls vorbbereitet. Die Verkabelung wird dabei sichtbar, aber geordnet durch Fixierungen am Möbelsystem verlegt.
Das Ergebnis ist ein Möbelsystem, das durch seine Schlichtheit und sichtbare technische Konstruktion ein selbstbewusstes, wandelbares System darstellt und sich nicht davor scheut, neuen Aufgaben entgegenzutreten. Vergleichbar mit einem Bleistift als Werkzeug zum Gestalten soll auch OTS als eine Art Werkzeug gesehen werden, das dazu einlädt, kreativ zu werden.
Clemens Neureiter
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Projektbetreuung:
Univ.-Prof. Mag.art.
Mario Zeppetzauer
Bilder:
Clemens Neureiter