Papilio

Papilio

Unter dem Titel „PAPILIO“ wurde eine Faltlösung für ein leicht verstaubares Pavillon erarbeitet. Inspiriert von dem im ersten Semester entworfenen Origami-Zug, entstand hier nach Untersuchung einer Vielzahl an Faltenbögen ein völlig neues Konstrukt. Die in „PAPILIO“ entwickelte Faltlösung macht sich zunächst die aus dem Origami bekannte V-Faltung zu nutze, muss aufgrund seiner endgültigen Funktionsweise in Form eines strukturverstärkten Textils als Tensegrity-Konstruktion beschrieben werden.

ORIGAMI INSPIRIERTE TENSEGRITY KONSTRUKTION

Bei der Suche nach einer geeigneten Materialität für ein reales Produkt bestand die Intention die Leichtigkeit des Papiermodells zu bewahren. Ein im Modell erprobtes strukturvestärktes Textil, in welchem die Längsfalten durch das Anbringen von Stäben ersetzt werden, sieht in Realität eine Umsetzung aus einer witterungsbeständigen Hightech- Membran mit Carbonstäben oder Aluminiumrohren vor. Für die Dimensionierung der Stäbe wurde ein mathematisches Modell erstellt.

“TENTILIO“ UND „PAPILIO“

Dem Projekt sind zwei Varianten eines Pavillons entsprungen: „TENTILIO“, die komplett zerlegbare zeltartige Bedachung für den Garten und das „PAPILIO“-System, das ausgehend von einer hexagonalen Grundform zwei Module umfasst. Letzere können frei für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete, beispielsweise für Ausstellungen, als Messestand, aber auch zum privaten Gebrauch kombiniert werden.

Der Messestand der JKU auf der K2016 in Düsseldorf hatte hauptsächlich die Aufgabe neue Studenten anzuwerben und über die Studierenrichtung zu informieren. Also musste möglichst viel Information rund um die Universität, die Studienrichtung und Linz als Studienstadt ansprechend und leicht verständlich aufbereitet und transportiert werden. Gelöst wurde dies durch zwei interaktiven Installationen, die beide durch spielerische Steuerung den Besuchern die Möglichkeit gibt, selber über den gezeigten Inhalt zu entscheiden und sich individuelle Themen herauszupicken. Die Informationen sind auf zwei Ebenen zugänglich gemacht worden. Beim Eingang des Messestandes stellt der überdimensionale Spritzling (so zusagen eine Ursymbolik für die Kunststofftechnik) den Teaser dar. Alle Objekte in diesem Gitterraster stehen für Gründe und Themenblöcke warum man in Linz Kunststofftechnik studieren sollte. Durch Berühren beispielsweise des Sonnenelements wird das Thema Solarenergie ausgewählt und ein kurzer Film darüber am Bildschirm gezeigt. Die zweite Installation an der Rückwand des Messestand stellt Linz und den Campus der JKU als 2D Linienzeichnung dar und funktioniert auf ähnliche Weise, hier wird jedoch auf Themen genauer eingegangen und Besucher können gezielt Informationen suchen. Umgesetzt wurden beide Installationen mit kapazitiven Sensoren.

Zur Zeit ist der Stand im Linzer Science Park ausgestellt und öffentlich zugänglich.
Link zum Newsbeitrag.

Nicole Nagl

Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz.

Projektbetreuung:
Univ.-Prof. Mag.art. Reinhard Kittler
Univ.-Prof. Mag.art. Heinrich Kurz
Univ.-Prof. Mag.art. Elke Bachlmair

Bilder: Nicole Nagl

JKU - Messestand

JKU - Messestand

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