Projekt "Veränderung"
Die Studierenden des Jahrgangs 2020/21 befassten sich in ihrem ersten Semester mit dem Thema “Veränderung”.
Farbveränderung
Spezielle Farben können bei verschiedenen äußeren Einflüssen ihre Farbe verändern. Diesen reversiblen Zustand erreichen sie beispielsweise durch UV-Strahlung, Wärme oder Wasser. Diese Farben werden als “photochrom”, “thermochrom” und “hydrochrom” bezeichnet.
Die weiteren Überlegungen basieren auf grundlegenden Experimenten zum Einfluss von Sonnenlicht, Wärme und Wasser auf die Farbeigenschaften. Dabei stellte sich heraus, dass die Kombination von Farbe und Textil viele neue Möglichkeiten bietet. Ein Textil kann mittels Wärme, Druck oder Nähen in die unterschiedlichsten Formen gebracht werden. Mithilfe der durchgeführten Versuche entstanden neue Ideen sowie Anwendungen.
Das Ziel ist es, die zwei Themenbereiche Farbe und Stoff zu kombinieren sowie ein neues Produkt für weitere Verarbeitungsvarianten oder Formen zu entwickeln. In dem Bereich der Mode ist die Anwendung dieser neuen Produktideen vorstellbar und weitere Einsatzmöglichkeiten sind grenzenlos.
Vivien Grum
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Pilzmyzel
Pilzmyzel ist ein funktionales und nachhaltiges Material. Bislang findet es nur vereinzelt Anwendung im Bereich der industriellen Fertigung von Produkten. Aus diesem Grund beschäftigt sich die Arbeit mit der Erforschung des Materials.
Ziel dabei ist es, neue Materialeigenschaften zu finden und anhand dieser auf neue Verwendungsmöglichkeiten für das Material schließen zu können. Pilzmyzel ist im Wesentlichen die Wurzelstruktur des Fruchtkörpers, den wir als Pilz bezeichnen. Das Wurzelgeflecht besteht aus einzelnen Hyphen, die sich mit dem Substrat (dem Nährboden des Pilzes) verbinden und somit ein festes und kompaktes Material bilden. Die einzelnen Materialeigenschaften variieren dabei sehr stark nach der Art des Substrats. Um die verschiedensten Eigenschaften des Materials zu erforschen, wurden zwei verschiedene Pilze auf rund 40 verschiedenen Substraten gezüchtet. Im Anschluss wurden diese hinsichtlich ihrer Materialeigenschaften untersucht und in einer Materialbibliothek festgehalten. Im Wesentlichen haben sich drei verschiedene Materialtypen herausgegliedert. Ein lederartiges Material, ein Material mit hohen Dämmeigenschaften und ein sehr festes, aber auch sprödes Material.
Auf Basis der im Experiment erlangten Erkenntnisse wurden 6 verschiedene Konzepte erstellt, die die Anwendungsbereiche des Materials erweitern sollen. Diese beschäftigen sich mit der medizinischen, ästhetischen und ökologischen Verwendung.
Pilzmyzel birgt hinsichtlich seiner Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten ein großes Potenzial.
Lukas Freudenberger
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Dynamic Geometry
Das Konzept ,,Dynamic Geometry’’ befasst sich mit Idee, einen Rahmen zu entwerfen, der die Wahl zwischen zwei Fahrmodi ermöglicht. Es wird der Frage nachgegangen, wie durch einen kleinen Handgriff ohne Gebrauch von Werkzeug die Geometrie des Fahrrads dem momentanen Terrain und Fahrstil entsprechend angepasst werden kann. Somit kann man situationsentsprechend zwischen einer XC- und einer Trailbike Geometrie wählen.
Ein XC-Bike zeichnet sich durch seine präzise Lenkung, Verspieltheit und effizienten Kraftübertragung aus. Solch ein Rad ist zum Bergauffahren und dem Einsatz auf schnellen, ,,flowigen’,’ aber wenig ,,technischen’’ Trails konzipiert. Des Weiteren lassen sich auch lange Strecken auf befestigten Straßen effizient bewältigen. Diese Eigenschaften werden vor allem durch einen steilen Steuerrohrwinkel, einen kurzen Radstand und Kettenstreben erzielt.
Ein Trailbike dagegen ist für ,,technische’’ Singletrails konzipiert. Das Rad ist darauf ausgelegt, dem Fahrer viel Sicherheit im steilen und ruppigen Gelände bergab zu bieten. Laufruhe und eine gute Reifentraktion durch eine ausgeglichene Gewichtsverteilung wird durch den flachen Lenkwinkel und den längeren Radstand erreicht. Vorteile, die das Rad ansonsten aber behäbiger machen.
Das Ergebnis, inspiriert durch die Funktion eines vorderen Umwerfers am Fahrradschaltwerk, basiert auf dem Prinzip eines Parallelogramms. Dieses dient dazu, den Bremssattel, das Schaltauge und die Hinterradnabe im selben Positionsverhältnis zusammenzuhalten und beim Fahrmodi Wechsel zur anderen Position zu schwenken. Fixiert wird das Ganze mit einer Steckachse. Für den Wechsel muss diese ausgebaut werden, was zwar ein Absteigen voraussetzt, dafür aber ein kompromissloses Rad in beiden Konfigurationen bezüglich der Steifheit und Verlässlichkeit des Systems bietet. Das Parallelogramm kann aus leichten Materialien bestehen, da die Steckachse der Schlüssel des Systems ist und dieses somit keinen Belastungen ausgesetzt wird.
Eirik Hauber
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Wahrnehmungsveränderung
Siehst du was du hörst? - Hörst du was du siehst?
Diese beiden Fragen leiten das Video ein, welches aus mehreren Kurzausschnitten zusammengestellt ist. Dabei handelt es sich um Videos, bei denen der Sound verändert beziehungsweise ersetzt wird. Dafür werden Instrumente, Geräusche aus dem Alltag und die Originalaufnahmen verwendet, welche dann mit dem Programm „Ableton“ durch Effekte und Einstellungen verändert werden.
Der Inhalt des Videos baut auf zwei parallelen Themensträngen auf, welche sich im Laufe des Videos immer wieder abwechseln. Einer zeigt die Beziehung zwischen zwei Menschen, welche immer intensiver wird. Der andere hingegen stellt das Zusammenwirken des Menschen mit der Natur dar.
In manchen Tönen bzw. Geräuschen findet man eine zusammenhängende Bedeutung mit dem jeweiligen Ausschnitt. Das Kennenlernen wird mit dem Geräusch eines Schlüssels, welcher eine Tür aufsperrt, assoziiert. Andere Töne hingegen werden bewusst mit dem Bild zusammengesetzt, um eine befremdliche Wirkung zu erzielen.
Damian Moroder
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Projektbetreuung:
Univ.-Prof. Mag.art.
Mario Zeppetzauer
Univ.-Prof. Mag.art. Elke Bachlmair
Bildmaterial:
Vivien Grum, Lukas Freudenberger, Eirik Hauber, Damian Moroder