Projekt "Gelenk"
Die Studierenden des ersten Jahrganges befassten sich in ihrem ersten Semester mit dem Thema “Gelenk”. Ziel des Projekts war die Gestaltung einer Spielplastik, die aus vier Elementen besteht, welche durch Gelenke miteinander verbunden sind.
Tetraedergelenk
Die Idee zum Tetraedergelenk enstand beim Fertigen eines Papiermodells. Die Kombination zweier Tetraeder in einem Gelenk ermöglicht einen besonders großen Bewegungsfreiraum.
Messing ist wegen seiner Verformbarkeit und seines goldfarbenen Glanzes als
ideales Material für die Gelenke. Um Schweißarbeiten zu vermeiden, werden
Verstrebungen reduziert und die Gelenke aus einem Stück gebogen.
Die einzelnen Module bestehen aus einem schichtweisen Aufbau aus Holz- und Acrylglasschichten. Die Transparenz des Acrylglases soll den Körpern Leichtigkeit verleihen.
Thomas Bauer
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Die beiden Videos zeigen einerseits die im Laufe des Projekts entstandenen Entwürfe und andererseits einen Versuchsaufbau, bei dem Kinder der KuKi Linz, der Kinderbetreuung der Kunstuniversität Linz, beim Spielen mit den Modellen beobachtet wurden. Die Kinder wurden befragt, welches der Modelle ihnen am meisten zusage. Die Ergebnisse des Versuchs wurden im Anschluss ausgewertet, um zu eruieren, welches der Modelle am meisten Zuspruch erhielt.
Marie-Caroline Zimmermann-Meinzingen
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Hyphe
Inspiration für das Konzept “Hyphe” sind in der Architektur, beispielsweise für den Bau von Möbeln, eingesetzte Algen. Die Grundidee besteht darin, dass sich ein homogener filzartiger Biofilm bildet und dadurch ein Gelenk entsteht.
Das Modell besteht aus vier Acrylglasplatten, die untereinander mittels Fäden verbunden sind. Die Fäden geben die Distanz des Gelenks vor und dienen zudem als Leitstruktur für das gerichtete Wachstum des Bioorganismus. Im Labor der Medizinischen Universität Wien wurde im definierten Bereich des Gelenks unter sterilen Bedingungen ein geleeartiges Nährmedium und auf die Fäden aufgetragen, das dem Hefestamm als Nährboden und Leitstruktur diente. Der Hefestamm wurde in flüssiger Form auf das Nährmedium aufgepinselt und erreichte im Brutschrank nach 10 Tagen eine regelmäßige Überwachsung der Ränder der Module sowie der Fäden zwischen den Modulen.
Nicole Hübscher
Industrial Design
Universität für künstlerische und
industrielle Gestaltung Linz
Projektbetreuung:
Univ.-Prof. Mag.art. Reinhard Kittler
Univ.-Prof. Mag.art. Heinrich Kurz
Univ.-Prof. Mag.art.
Elke Bachlmair
Bilder:
Thomas Bauer, Marie-Caroline Zimmermann-Meinzingen, Nicole Hübscher